
Was für ein schlimmer und unbegreiflicher Tod. Da hat Paul Lowe viele Jahre in zahlreichen Krisen- und Kriegsgebieten gearbeitet. Und dann wird er an einem Wanderpfad in Kalifornien erstochen. Offenbar von seinem Sohn Emir Abadzic Lowe. Der 19-Jährige wurde Medienberichten zufolge unter Mordverdacht festgenommen. Der preisgekrönte britische Fotograf wurde 61 Jahre alt. Über die Hintergründe der Tat in den San-Gabriel-Bergen nahe den Stoddard Canyon Wasserfällen ist nichts bekannt. Es gab aber wohl Augenzeugen.
Der Täter versuchte nach Angaben des Sheriffbüros, mit dem Auto vom Tatort zu fliehen, baute dann aber einen Unfall und wurde von der Polizei festgenommen. Seitdem sitzt er im Los-Angeles-County-Gefängnis. Die Kaution beträgt zwei Millionen US-Dollar (1,8 Millionen Euro).
Lowe ist vor allem bekanntgeworden mit seinen Bildern aus dem Bosnienkrieg (1992–1995) – insbesondere von der vier Jahre währenden Belagerung von Sarajewo. Aber er hat auch aus dem Tschetschenienkrieg und aus afrikanischen Konflikt- und Hungerzonen berichtet. Ebenso hielt er den Fall der Berliner Mauer in seinen Reportagen fest. Zuletzt arbeitete er als Gastprofessor am Institut für Kriegsstudien am King’s College und als Professor für Fotojournalismus an der Hochschule der Künste, beides in London.
Viele seiner Bilder finden sich auf Panos Pictures und natürlich auf den Seiten der VII-Stiftung, mit der Paul Lowe eng verbunden war.
I was beyond shocked. I’m still kind of shocked.
Lara Jo Regan